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Rheinische Post: Der Fall Georgien

Archivmeldung vom 20.09.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.09.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die Georgien-Krise hat sich militärisch weitgehend entspannt. Der Krieg der Worte nimmt nun an Heftigkeit zu. US-Außenministerin Condoleezza Rice wirft nicht zum ersten Mal dem Kreml vor, aggressiv und autoritär zu sein.

Sie rief den Westen auf, sich gegen die Schikanen Russlands zu wehren. Gut gebrüllt Löwe. Doch Amerikas Chefdiplomatin vergisst, dass sie nicht mehr viel zu vermelden hat - das weiß auch Russland. Die USA stehen wenige Wochen vor einer Präsidentenwahl. Wenn Rice die Neuausrichtung des Verhältnisses zu Russland verlangt, ruft das im Kreml allenfalls Schulterzucken hervor. Der nächste Präsident wird das Verhältnis zu Moskau neu justieren und nicht der Amtsinhaber auf Abruf. Der ist noch beschäftigt mit dem Aufkehren der Scherben der unglaublichen Finanzkrise. Auch Georgiens Präsident Saakaschwili verkennt die Wirklichkeit. Er will die Uno im Konflikt mit Russland um Hilfe bitten. Doch wie soll das geschehen, da doch der Kreml im Sicherheitsrat mit seinem Veto alles blockieren wird? Der Kreml versteigt sich derweil in Verschwörungstheorien. Die Nato hat den Konflikt provoziert, sagt Präsident Medwedew. Das ist ein durchschaubarer Vorwand, um der Ukraine als nächstem Land Daumenschrauben anzulegen.

Quelle: Rheinische Post (von Godehard Uhlemann)

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