Westfalenpost: Feldversuch mit Fehlern
Archivmeldung vom 01.03.2008
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Verkürzung der Schulzeit bis zum Abitur auf 12 Jahre ist ein bildungspolitisch weitgehend unstrittiges Vorhaben. Daran sollte in diesen Tagen erinnert werden. Strittig indes ist der Weg. Schleswig-Holstein etwa hat das Turbo-Abitur lange sieben Jahre an Modellschulen getestet, bevor man es jetzt flächendeckend einführt.
CDU und FDP in NRW entschieden sich lieber für die Abkürzung, für den landesweiten Feldversuch. Fehlerfrei ist das nicht zu schaffen. Die Prügel, die Barbara Sommer deshalb nun einstecken muss, sind wohlverdient. Experimente in der Schule sind erwünscht, Experimente mit der Schule hingegen nur behutsam vorzunehmen. Weil eine Rückkehr zum Abitur nach 13 Jahren nicht sinnvoll ist, muss die Landesregierung nun aus den Fehlern die richtigen Lehren ziehen. Die Entrümpelung der Lehrpläne, richtig gemacht, ist ein richtiger - und überfälliger - Schritt; das Ganztagsgymnasium könnte viele Probleme lösen. Hier darf die Landesregierung sich durchaus etwas beeilen.
Quelle: Westfalenpost (von Lorenz Redicker)