Lausitzer Rundschau: Bundestrainer Löw stärkt seinem Kapitän den Rücken
Archivmeldung vom 03.04.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittErst der Streit mit Manager Oliver Bierhoff nach dem verlorenen EM-Finale von Wien, dann der öffentliche Konflikt mit Bundestrainer Joachim Löw über die Rolle verdienter Spieler wie Torsten Frings, nun die Auseinandersetzung und Handgreiflichkeiten mit Lukas Podolski.
Wenn es in der Nationalmannschaft kriselt und kracht, ist zuletzt einer immer dabei: Streithahn Michael Ballack. Die "Backpfeifenaffäre" von Cardiff zeigt deutlich, dass die Ballack zugedachte Führungsrolle auf dem Platz nach dem Hickhack um seine Person wohl nicht unumstritten ist. Außerhalb des Platzes ist er indes die Leitfigur, mit der der Bundestrainer nach Platz drei bei der WM 2006 und Platz zwei bei der EM2008 in Südafrika 2010 nach dem Titel greifen will. Im Streit mit Löw durfte Ballack ohne Folgen von seiner wachsweichen Entschuldigung zurückrudern. Jetzt forderte der Ex-Görlitzer nach Podolskis Attacke sogar öffentlich seine Führungskompetenz ein - und bekam prompt von Löw den Rücken gestärkt. Ballack und Löw haben einen Pakt auf Zeit geschmiedet. Löw weiß nur zu gut, dass der Weg zu einem erfolgreichen WM-Turnier in Südafrika nur mit Ballack möglich ist. Rückendeckung allein wird aber nicht reichen, um Ballacks Position in der Mannschafts-Hierachie zu behaupten. Dazu muss der Kapitän weiter wie zuletzt mit guten Leistungen und Toren glänzen - sonst droht der nächste Streit.
Quelle: Lausitzer Rundschau