Rheinische Post: Berechtigte Schelte
Archivmeldung vom 03.11.2005
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittSeine Landsleute, so klagte Reichskanzler Bismarck, liebten es, beim Biere über ihre Regierung zu schimpfen. Dahinter steckt der Vorwurf, der Deutsche lasse es sich gerne gut gehen, und er sei ein maulender Eckensteher. Wie sehr irritieren muss es dann erst, wenn das Land gar keine richtige Regierung mehr hat, stattdessen bloß eine werdende mit sichtbaren vorgeburtlichen Schäden.
Die Deutschen kennen inzwischen die Wahrheiten über ihr Land,
Wahrheiten, die sie im Wahlkampf womöglich für Parteigetöse gehalten
haben: Mehr als eine Billion Euro öffentlicher Schulden, 4,5
Millionen Arbeitslose, überdehnte Sozialsysteme, Haushalts-Tristesse.
Umso haarsträubender empfinden die Bürger zu Recht das Berliner
Chaotentum, dessen Hauptverantwortliche Berufs-Linke wie Andrea
Nahles und Heidi Wieczorek-Zeul sind. Sie haben sich wie politische
Gören aufgeführt, obwohl sie längst volljährig sind. CSU-Chef
Stoiber, in Bayern ein Leistungsträger, in Berlin ein Gescheiterter,
verstärkte mit seinem abrupten Abgang von der Hauptstadt-Bühne den
schlechten Gesamteindruck. Bundesweit erschallt ein Ordnungsruf an
die politisch Verantwortlichen und ein ernstes "Reißt-euch-zusammen."
Das ist kein grundloses Schimpfen.
Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post