WAZ: Kampf gegen den Telefonterror
Archivmeldung vom 02.08.2010
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Organisation der Telefonbetrüger trägt Mafia-ähnliche Züge. Briefkastenfirmen im Ausland, die durch computergesteuerte Wahlsysteme ausgewählte Zielgruppen mit Anrufen bombardieren - gern ins Visier genommen werden Senioren. Dass die Kriminellen in diesem Jahr so massiv und dreist in Deutschland auftreten, mag als Beleg gelten: In diesem schmutzigen Geschäft ist offensichtlich Geld zu holen.
Verbrauchern, die sich oft durch Daueranrufe auf das Äußerste belästigt fühlen, kann man nur raten: Immer auflegen, nie zurückrufen. Eine Nummer, die Geld kosten soll, kann kein Gewinn sein.
Der Politik kann man nur den Rat geben, die Entrüstung der Betroffenen ernst zu nehmen. Wenn die Bundesnetzagentur gegen die Telefonterroristen machtlos ist und falls ihr Vorwurf stimmt, dass Polizei und Justiz mangels Erfolgsaussichten nicht ermitteln, dann muss die Europäische Union ran.
Dass man Telefonbetrügern, die von erschlichenen Gebühren leben, den Anschluss abklemmen kann, ist bereits bewiesen: vor Jahren mit dem erfolgreichen Totlegen der sündhaft teuren Sex-Hotlines im Ausland.
Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung