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Neue Westfälische, Bielefeld: Röttgen gegen Atomenergie

Archivmeldung vom 11.02.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.02.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die CSU, die FDP, die Industrie und viele in der CDU schäumen: Umweltminister Norbert Röttgen hat ganz offensichtlich ein Tabu gebrochen. Dass er seine Parteifreunde davor warnt, zu lange an der ungeliebten Atomkrafttechnologie festzuhalten, bringt sogar enge Parteifreunde auf die Palme.

In der Tat ist Röttgen dabei, eine heilige Kuh zu schlachten. An diese haben sich bis vor kurzem selbst die sogenannten Modernisierer in der CDU noch nicht herangewagt. Erinnert sei daran, dass sogar ein Mann der Mitte wie Ronald Pofalla noch vor einem Jahr die Atomenergie als "Ökostrom" anpreisen wollte. Röttgens Ideen könnten sich als Türöffner für schwarz-grüne Bündnisse erweisen. Für die Union wäre es nicht verkehrt, über neue Koalitionen nachzudenken. Wer weiß schon, wie lange die Schwächeperiode des Wunschpartners FDP noch dauern wird? Von daher ist Röttgens Vorstoß klug und sicher auch im Interesse von CDU-Chefin Angela Merkel. Aber die Anhänger der Atomenergie in der Union werden nicht so schnell klein beigeben. Schon formieren sich die südlichen Bundesländer gegen Röttgen. Der muss nun selbst seine Truppen sammeln und seine Kampfkraft beweisen. Merkels Unterstützung alleine wird nicht ausreichen.

Quelle: Neue Westfälische

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