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Neue OZ: Kultur-Kommentar zur Varusschlacht

Archivmeldung vom 28.07.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.07.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Zumindest auf seinem Denkmal bei Detmold reckt Hermann der Cherusker noch sein Schwert gen Himmel. Aus dem Arsenal der historischen Gestalten musste sich Arminius, so sein lateinischer Name, hingegen schon verabschieden.

Die Grabungen von Kalkriese haben an dem Mythos des Germanenbefreiers mächtig gekratzt. Und die Forschungen bei Oldenrode werden ihm den Rest geben. Denn hier legen Archäologen gerade frei, was es der Legende nach nicht geben durfte - Spuren von Kämpfen zwischen Römern und Germanen lange nach der Varusschlacht.

Die jetzt zu erwartenden Funde werden den Stellenwert von Kalkriese als wahrscheinlichem Ort dieser Schlacht nicht relativieren. Sie werden aber zeigen, dass es im Jahr 9 nach Christus eben doch nicht den finalen Entscheidungskampf gegeben hat, von dem Historiker bislang ausgingen. Römer und Germanen gingen eben seitdem nicht getrennte Wege. Sie hatten weiter enge Kontakte - auch im Sinn des bewaffneten Kampfes. Was Archäologen nun ausgraben wird unser Bild der Vorgeschichte Deutschlands verändern. Wie spannend.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung

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