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Rheinische Post: Riesen-Lkw? Nein, danke!

Archivmeldung vom 03.03.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.03.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die Rechnung klingt verlockend: Zwei 60-Tonnen-Lkw ("Gigaliner") können so viel Fracht transportieren wie drei normale Lastzüge zu je 40 Tonnen. Das spart Diesel und schont die Umwelt auf den ersten Blick. Bei genauerer Betrachtung kommen indes zahlreiche Haken zum Vorschein.

Erstens: Für 60-Tonner sind die Verkehrswege in Deutschland (Leitplanken, Brücken, Tunnel) entweder nicht oder nur bedingt geeignet. Deswegen will NRW-Verkehrsminister Wittke für Gigaliner eine Grenze bei 40 Tonnen Ladung. Daraus ergibt sich: Zweitens: Gigaliner nur für leichte, aber sperrige Fracht wie Schaumgebäck oder Federbetten allein machen wenig Sinn. Wenn der Anfang erst gemacht ist, werden andere Spediteure ihre teuren Fahrzeuge auch bis 60 Tonnen beladen wollen. Aus ihrer Sicht verständlich, doch aus übergeordneten Sicherheitserwägungen (Unfallgefahr) nicht zu vertreten.
Drittens: Die Vermutung ist nicht von der Hand zu weisen, dass bei freier Fahrt für XXL-Brummis quer durch Deutschland Güter von der Schiene abgezogen werden. Das aber ist genau das Gegenteil von dem, was wir zur Entlastung der Straßen brauchen.
Fazit: Der Test in NRW mag ja reibungslos verlaufen. Mit dünn besiedelten Ländern wie Finnland sollten wir uns aber nicht vergleichen - und es deshalb mit dem Testlauf bewenden lassen.

Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post

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