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Südwest Presse: zu EHEC

Archivmeldung vom 25.05.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.05.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Da ist sie wieder, die "German Angst". Aber müssen wir wirklich vor "Horrorkeimen im Darm" zittern, ja gar den "Bakterien-Alarm" ausrufen? Es stimmt schon: Der Durchfallerreger EHEC ist gefährlich, weil er zu akutem Nierenversagen führen kann. Wohlgemerkt: kann. Die Infektion mit den Bakterien muss aber nicht zwangsweise Symptome hervorrufen. Nun sind drei Todesfälle in Zusammenhang mit EHEC bekannt geworden.

Zwei der Opfer freilich gehören zur Risikogruppe älterer Menschen, denen auch im Fall der Schweinegrippe zur Impfung geraten worden wäre. Gegen EHEC gibt es keine Impfung. Aber wer hindert uns, den gesunden Menschenverstand einzusetzen? Wenn wir in tropische Länder fliegen, essen wir ja auch kein ungewaschenes Obst oder rohes Fleisch. "Händewaschen nicht vergessen" mag veraltet klingen in einer Zeit, da Infektionen durch die moderne Medizin ihren Schrecken verloren haben. Doch immer mehr Bakterienstämme werden resistent gegen Antibiotika, die viel zu häufig eingesetzt werden. Jedes Jahr sterben laut Robert Koch Institut in Deutschland 15 000 Menschen an Krankenhauskeimen. In eine Klinik eingeliefert zu werden, kann also ungleich gefährlicher sein, als dieser Tage Rohkost zu essen und sich dadurch den EHEC-Erreger einzufangen. Beruhigend ist das nicht. Aber das Beispiel zeigt: Angst aufkeimen zu lassen, hält keinen Erreger in Schach.

Quelle: Südwest Presse

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