Neue OZ: Kommentar zu Althaus
Archivmeldung vom 06.03.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittAlthaus hätte nicht antreten sollen. Dass er unmittelbar nach seiner durchaus deutlichen Verurteilung wegen fahrlässiger Tötung einer dreifachen Mutter trotzdem sein Amt verteidigen will, beschädigt seine Integrität. Zudem wirft die Spitzenkandidatur kein gutes Licht auf Thüringens CDU.
Seit dem Unfall am Neujahrstag wurde sie nicht müde zu betonen, dass sie hinter dem Ministerpräsidenten stehe und trotz aller Umstände mit ihm zur Landtagswahl antreten wolle. Aber dies wirkt nur auf den ersten Blick wie unumstößliche Loyalität. Denn beim zweiten Hinsehen wird klar, dass selbst ein Althaus mit ramponiertem Ruf mangels Auswahl noch immer der bessere Kandidat ist als alle anderen, mit denen die Partei bei der Landtagswahl ins Rennen gehen könnte.
Lob gebührt hingegen der SPD. Sie hat es von Anfang bis Ende vermieden, zunächst aus dem Unfall, dann der Krankheit und schließlich dem Urteil nur im Ansatz Kapital zu schlagen. Die Äußerungen der Sozialdemokraten waren stets respektvoll und zurückhaltend. Helfen wird ihnen das vermutlich kaum. Auch wenn die absolute Mehrheit wackelt, dürfte Althaus den Vorsprung der CDU verteidigen. Politisch mag er mit seinem Antritt also Erfolg haben. Moralisch aber nicht.
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung