Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Lohndatenspeicherung
Archivmeldung vom 26.06.2008
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittVater Staat sagt dem Papierkrieg den Kampf an. Das ist an sich eine gute Idee. Und wie schaffen wir das? Natürlich auf die bewährte Art: mit einer neuen Behörde - in diesem Fall einer neu zu schaffenden Zentraldatenbank.
Man könnte den neuen elektronischen Einkommensnachweis und die damit verbundene Lohndatenspeicherung also als ein weiteres Kapitel in der unendlichen Geschichte um den Kampf gegen die deutsche Bürokratie abtun. Wäre da nicht die gerade erst aufgedeckte Computerpanne in den Einwohnermeldeämtern. Ungezählte Datensätze von vollkommen unbescholtenen Bürgern konnten online eingesehen werden - zum Teil sogar mit Passbild. Die Datenschützer haben also Recht, wenn sie die geplante Speicherung aller Einkommensdaten mit Argwohn beobachten. Für die in der Lohndatenbank erfassten Bürger wäre es verheerend, wenn ihr Einkommen und die Höhe der bezogenen Sozialleistungen ausgespäht werden könnten. Und warum sollen auch die Daten jener Bürger gesammelt werden, die gar keine Sozialleistungen in Anspruch nehmen? Deshalb: Ja zum Bürokratieabbau. Aber bitte nicht auf Kosten des Datenschutzes.
Quelle: Westfalen-Blatt