Die Lausitzer Rundschau Cottbus zum Raststätten-Test des ADAC: Zu Gast bei Abzockern
Archivmeldung vom 18.07.2006
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.07.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Jens BrehlKeine Frage: Die deutschen Autobahnraststätten haben sich in den letzten Jahren erheblich gemausert: Aus schmuddeligen Abfütterungsanlagen sind vielerorts schmucke Gast-Stätten geworden, deren Chefs sich einiges einfallen lassen, um die Gäste von der Piste zu locken. Dass die Bewertung der deutschen Autobahn-Wirte beim ADAC-Raststättentest dennoch keinen Anlass zum Jubel gibt, hat vor allem zwei Gründe:
die gefährlichen,
unübersichtlichen und oft chaotischen Parkplatz- und Außenanlagen und
das hohe Preisniveau.
Für die Außenanlagen können die Gaststättenpächter und -betreiber
nichts. Sie sind Teil der Autobahn - und damit ist der Bund für sie
zuständig. Geht es um Veränderungen der nicht selten jahrzehntealten
Flächen, feiert der Amtsschimmel oft besonders fröhliche Urständ'.
Dass diesem seit Jahren bemängelten Missstand nicht abgeholfen wird,
ist ein Armutszeugnis für Politik und Verwaltung. Wenn man solche
vergleichsweise kleinen Probleme nicht lösen kann, dann muss man auch
bei größeren schwarz sehen.
Über ihre Preisgestaltung müssen allerdings die Raststätten-Pächter
und -Betreiber dringend nachdenken. Wenn eine vierköpfige Familie auf
der Urlaubsreise für einen bescheidenen Imbiss mit bis zu 60 Euro zur
Kasse gebeten wird, dann dürften viele darauf verzichten, zu Gast bei
Abzockern zu sein. Der ADAC-Raststättentest hat erneut gezeigt, dass
es auch preiswerter geht. Und dass teuer keineswegs auch gut sein
muss.
Quelle: Pressemitteilung Lausitzer Rundschau