Neue OZ: Jetzt rollen die Bagger bis zum Schluss
Archivmeldung vom 11.06.2011
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.06.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittMit der Wiederaufnahme der Bauarbeiten für Stuttgart 21 endet der jüngste und wahrscheinlich auch letzte Baustopp des Milliardenprojektes. Die noch drei verbleibenden Hürden bis zur Fertigstellung sind überwindbar.
Erstens: Die Bahn muss bei einem Stresstest in einer Computersimulation zeigen, dass der neue Bahnhof das erwartete Verkehrsaufkommen bewältigen kann. Probleme mit Klimaanlagen und verspätete Züge mögen zwar Zweifel an der Professionalität der Bahn aufkommen lassen. Dass der Konzern nach mehr als 20 Jahren Planungszeit den neuen Bahnhof zu klein dimensioniert hat, ist aber bestenfalls Hoffnung der Kritiker.
Zweitens: Mindestens 2,5 Millionen Baden-Württemberger müssten bei der Volksabstimmung im Herbst gegen den Bahnhof votieren, um den Bau doch noch zu stoppen. Unterm Strich sind das mehr Menschen, als Grüne und SPD bei der Landtagswahl Stimmen hatten. Das ist auch deshalb kaum zu schaffen, weil die Aufregung um Stuttgart 21 mittlerweile nur noch in der Schwaben-Metropole tobt. In den ländlichen Regionen ist der Protest abgeklungen. Drittens: Das Überschreiten des Kostenrahmens von 4,5 Milliarden Euro könnte das Land zum Ausstieg aus der Finanzierung bewegen. Sollte das eintreten, ist zu erwarten, dass Bund und Bahn diesen Anteil übernehmen. Angesichts bereits verbauter Millionen wäre das sonst eine unverantwortliche Verschwendung von Steuergeld.
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)