Südwest Presse: Kommentar zu Kredite
Archivmeldung vom 25.10.2005
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer private Konsum ist die Achillesferse der Konjunktur. Knauserigkeit der Banken ist deshalb nicht gefragt, die Geldhäuser sollen mehr Kredite vergeben. Die aber sind vorsichtiger geworden, weil ihnen auch das Kreditgeschäft in den letzten Jahren hohe Verluste beschert hat.
Die meisten Institute agieren daher mit
größerer Vorsicht: Schließlich wollen sie nicht wieder in die
Bredouille kommen.
Die Folge: Wer als Kunde größere Sicherheiten vorlegt oder mehr
Vermögen hat, zahlt weniger für den Kredit. Anders herum wird das
Geldleihen teurer. Darüber kann niemand klagen, auch nicht die
Verbraucherschützer. Schließlich ist das Geschrei groß, wenn der
Kredit am Ende platzt, weil der Kunde nicht zahlen kann.
Problematisch bleibt, dass der höhere Zins im Zweifelsfall die
trifft, die den Kredit am nötigsten brauchen. Banken sind
gewinnorientierte Unternehmen und keine sozialen Einrichtungen.
Klagen sind nur berechtigt, wenn die Institute Geld ungeprüft und zu
Schleuderpreisen weiter geben, Kreditkonditionen im Dunkeln bleiben.
Das ist unverantwortlich und verdient den Rüffel der
Verbraucherschützer.
Freilich: Der strenge Blick der Verbraucherschützer darf sich nicht
nur auf die Banken richten. Auch der Handel ist kein Waisenknabe. Wer
mit Null-Prozent-Finanzierungen wirbt, treibt am Ende mehr Kunden in
die Enge als die Banken.
Quelle: Pressemitteilung Südwest Presse