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Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) zu Rekordagrarpreisen

Archivmeldung vom 19.12.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.12.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Ob Milch, Rind- oder Schweinefleisch, Kaffee, Reis oder Getreide: Die Preise für landwirtschaftliche Güter sind immer größer werdenden Schwankungen unterworfen. Neuerdings trifft es auch den Rohkakao. Einen bitteren Geschmack haben diese Preisschwankungen, weil sie sich fast völlig von der Natur gelöst haben.

Ob sich die Ernte verzögert oder schlecht ausfällt, wird immer unwichtiger. Entscheidend bei dem Pokerspiel ist das Angebot. Und das wird durch Einlagerung so lange verknappt, bis der Preis ein Niveau erreicht hat, das die Gier der Spekulanten befriedigt. Das ist ein gewagtes Spiel. Ewig können Getreide und Schweinefleisch, Butter und Kakao nicht eingelagert werden, ohne dass die Qualität leidet. Am Ende könnte auch diese Blase platzen und manchen Anleger viel Geld kosten. Schlimmer: Dieser Poker ist ein bitteres Spiel mit den Landwirten als Bauernopfer. Zudem treibt der Preispoker auf Dauer die Ärmsten noch tiefer in den Hunger. Müssen erst Menschen als Folge von Spekulation und Gewinnstreben sterben, bevor dem Spiel mit Lebensmitteln an den Rohstoffmärkten ein Ende bereitet wird?

Quelle: Westfalen-Blatt

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