Außergewöhnliche Situationen erfordern außergewöhnliche Maßnahmen
Archivmeldung vom 21.05.2012
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.05.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittIn Syrien zwingt die klare Haltung vor allem Russlands mit seinem Flugzeugträgerverband im syrischen Mittelmeerhafen Tartus die USA, offene militärische Angriffe aufzugeben und stattdessen geheimdienstlich organisierten Terrorkrieg zu betreiben („Terrormanagement“).
Jetzt hätte Syrien Zeit, um mit vergleichsweise geringen Mitteln ganz solide Public Relations-Arbeit (PR, Öffentlichkeitsarbeit, Medienarbeit) aufzubauen – und tut dies nicht! Das kann man zunächst kaum verstehen – doch der Versuch erscheint nicht nur hilfreich, sondern der ernsten und bedrohlichen Lage nach geradezu notwendig:
- Syrien kennt keinerlei freie Medien, seit Jahrzehnten nicht. Folglich fehlt jegliche Expertise und Erfahrung im Umgang damit. Die korrupte westliche Großmedien-Landschaft ist ein wunderbares Klavier – Syrer haben jedoch nie die Chance erhalten, darauf spielen zu lernen. Und der PR-Profi sagt: Sie sind deshalb nicht einmal zur Agentursteuerung befähigt, auf deutsch: Sie sind professionell nicht einmal in der Lage, eine gute PR-Agentur sinnvoll einzusetzen.
- Syriens wichtigste Verbündete: Iran, Russland, China, haben ebenfalls wenig Kompetenz-Hintergrund im PR-Bereich, Russland vielleicht noch am meisten. Alle drei haben eigene Darstellungsprobleme im Westen, mit denen sie strukturell genau so wenig klarkommen wie Syrien. Von diesen Ländern leidet nur China deshalb nicht so stark wie die beiden anderen, weil es als hofierte Wirtschaftsgroßmacht weniger angreifbar ist – und dazu größter US-Gläubiger....
- Zu Syriens PR-Erfahrungshorizont in der jüngsten Vergangenheit: Man hat ganz offensichtlich versucht, das miese Image im Westen, vor allem in Europa, loszuwerden – und ist aus den genannten Gründen gescheitert. Die beiden Ministerien, die in dieses Scheitern personell am stärksten verwickelt waren und dies noch immer sind, das Außen- und das Informationsministerium, können nur abwehrend reagieren, wenn jetzt ausgerechnet ein Europäer daherkommt und behauptet: Das lässt sich ändern – und ich kann das. Allein ein derartiger Vorschlag lässt manchen Offiziellen um seinen Job fürchten. Das lässt sich keiner kampflos gefallen, schon gar nicht in diesen Krisenzeiten.
- Zum Fall des Autors: Im Mai 2011 kam der Generalsekretär der „Deutsch-syrischen Gesellschaft“ mit der Frage, wie denn das PR-Defizit Syriens angegangen werden könne. Nach einem mehrstündigen persönlichen Gespräch wurde vereinbart, dass der Autor dem syrischen Botschafter einen Vorschlag unterbreiten solle. Dies geschah, Generalsekretär und Botschafter waren’s zufrieden, der Botschafter nahm das Papier mit einem getesteten und geeigneten „Einstiegsprogramm“ mit nach Damaskus und holte sich eine schallende Absage. Hinterher kam heraus, dass die Sache bis zum Präsidenten durchgereicht wurde. Der hatte sich erst im April den jetzigen, intern vielfach kritisierten Informationsminister, Dr. Adnan Hassan Mahmud, ausgewählt, der keinerlei West-Erfahrung hat. Und dies zu einem Zeitpunkt, an dem klar war, dass die gesamte Unruhe eine westliche Inszenierung ist.
- Der Autor war über die Ablehnung wegen der harschen und historischen Konsequenzen für Land und Bevölkerung Syriens entsetzt und lernte bei fortdauerndem Engagement aus Syrien stammende Deutsche kennen, die seine Vorschläge unterstützten. Dies führte praktisch durch zivilgesellschaftlichen Druck aus der syrischen Bevölkerung zur Regierungseinladung nach Syrien. Dieses Kräftespiel zwischen der syrischen Regierung und syrischen Unterstützern der Hörstel-Vorschläge dauert an. Deshalb bittet der Autor jeden, der politisch mitdenken kann, jetzt politisch mitzuwirken und diese Sache zu unterstützen. Es kommt dabei gar nicht auf Personen oder Nationalitäten an – es geht darum, dass PR-Arbeit professionell im größeren Maßstab versucht wird, bevor es zu spät ist.
Denn: Die jetzige unbewaffnete militärische UN-Beobachtermission (UNSMIS) wird nach Maßgabe der USA nicht verlängert, wenn sie keinen Frieden bringt. Dabei sorgen die USA und ihre Komplicen heimlich und mit Terror dafür, dass genau diese Befriedung keinesfalls gelingen kann. Danach soll die offizielle Drohung der USA umgesetzt werden: „robustes Mandat“. Wenn Syrien dann „gefallen“ ist, wird der Irankrieg nach fester Ansicht des Autors wegen der irrationalen US-Politik nicht zu verhindern sein: In PR-Fragen ist der Iran womöglich noch unbedarfter und noch nachlässiger als Syrien.
Deshalb kann eine friedliche Lösung nur dann gerettet werden, wenn jetzt viele Clicks diesen aktuellen Aufruf unterstützen: Zunächst in drei europäischen Staaten – aber auch aus den USA – wollen wir den von Washington gesteuerten Angriffen gegen Syrien entgegentreten.
Medienkampf in Europa nützt nicht nur dem Frieden, sondern auch den betroffenen Völkern, die ohnehin gegen ihre Regierungen und deren gnadenlos korrupte Politik nicht ankommen, nicht einmal bei der Zwangsenteignung durch den Fiskalpakt und auch nicht im Fall der ESM-Diktatur. Auf diese Weise erhalten die Menschen in Syrien und in Deutschland plötzlich gemeinsame Interessen – und die Chance auf eine Gelegenheit, diese umzusetzen!
Diese Vision ist historisch neu, das hat es so noch nicht gegeben: Menschen schließen sich über Landesgrenzen und Entfernungen hinweg zu gemeinsamer Politik zusammen, um ihre Regierungen zu vernünftigem Handeln zu bringen. Der Autor ist bedingungslos überzeugt, dass dies die letzte echte Chance ist, nennenswerte Mittel für sinnvolle PR-Arbeit zu erhalten.
Außerdem ist dieses internationale Vorgehen der einzige Weg, um globalen Raffern, Bankstern, Energiekonzernen, Pharmariesen und anderen das Handwerk zu legen. Auch das will geübt sein...
Das Gute an dieser Herausforderung: Ohne Ihre/Deine Mitwirkung muss es scheitern.
Positiv betrachtet bedeutet es auch: Wir können unseres Glückes Schmied sein.
http://syria-help.blogspot.de/
Autor: Christoph R. Hörstel