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Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Obama

Archivmeldung vom 07.04.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.04.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Der glanzvolle Auftritt Barack Obamas in Europa - zum Schluss hat er doch noch einen Kratzer bekommen. Mit seiner Forderung an die 27 EU-Staaten, die Türkei in die Europäische Union aufzunehmen, hat der US-Präsident nicht nur die deutsche Bundeskanzlerin brüskiert.

Wenn die Worte Obamas nur eine Geste gewesen sind, um die Türken für ihre lange verweigerte Zustimmung zum neuen Nato-Generalsekretär Fogh Rasmussen zu belohnen, dann darf man diese Äußerung schnell wieder vergessen. Sollte sich der amerikanische Präsident aber in Sachen EU-Beitritt weiterhin zum Sprachrohr Ankaras machen, muss ihm klargemacht werden, dass er sich damit ungefragt in ureigenste Belange Europas einmischt. Natürlich käme es den USA gelegen, wenn die Türkei als militärisches Sprungbrett für Einsätze in Asien über die Nato hinaus noch enger an den Westen gebunden wäre. Aber was wäre der Preis, den wir Europäer zu zahlen hätten? Ein Land, in dem Buchautoren wegen »Beleidigung des Türkentums« um ihr Leben fürchten müssen, in dem Christen drangsaliert werden, in dem es »Ehrenmorde« und Zwangsheiraten gibt - ein solches Land ist noch lange nicht reif für die EU.

Quelle: Westfalen-Blatt

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