Lausitzer Rundschau: Zu: Bund will Verpackungsverordnung überarbeiten
Archivmeldung vom 29.09.2006
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.09.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Umweltminister sind sich einig, dass die Verpackungsverordnung dringend überarbeitet werden muss. Künftig sollen alle Verpackungen, die zur Abgabe an private Haushalte bestimmt sind und zum Beispiel über die Ladentheke in den Verkauf gelangen, beim Dualen System lizenziert werden müssen. Lückenlos.
Einzige Ausnahme ist der gewerbliche Bereich, wozu zum Beispiel
Krankenhäuser, Kasernen oder Kantinen zählen. Diese müssen die
Verpackungen selbst entsorgen, zahlen also auch keine Lizenzgebühr.
Es gibt einfach zu viele Trittbrettfahrer des Dualen Systems. Ein
Drogeriemarkt kann sich zum Beispiel zum "Selbstentsorger" erklären.
Er hängt, grob vereinfacht, ein Schild in den Laden, auf dem steht,
dass alle Verpackungen kostenlos zurückgegeben werden können - und er
zahlt dann keine Lizenzgebühr. Da aber nur zwei Prozent aller
Haushaltsverpackungen tatsächlich wieder zurückgegeben werden, die
restlichen 98 Prozent jedoch von den Verbrauchern per gelben Sack
oder gelber Tonne ins duale Entsorgungssystem gegeben werden, ist
dieser Drogeriemarkt fein raus: Er hat keine Entsorgungskosten und
fast keinen Entsorgungsaufwand. Solchen Trittbrettfahrern wollen die
Umweltminister endlich einen Riegel vorschieben.
Quelle: Pressemitteilung Lausitzer Rundschau