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WAZ: Hoffentlich trügen die Bilder nicht

Archivmeldung vom 09.08.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.08.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Zugegeben, es war eine beeindruckende Schau. Eine mitreißende Inszenierung. Eine Eröffnungsfeier, wie sie in der Geschichte Olympischer Spiele wohl noch nie stattgefunden hat. Ein Feuerwerk der Emotionen, eine zirsensische Glanznummer unter Mitwirkung von zehntausenden strahlenden Komparsen und einer erlesenen Auswahl an attraktiven Hauptdarstellern.

Es war Hollywood in China, in Peking, wo der olympische Gastgeber nach Einschätzung von Franziska van Almsick, der zur Frau gereiften kindlichen Göre von Barcelona '92, bereits vor dem Auftakt der Wettkämpfe das erste Gold gewonnen hat. Aber damit war zu rechnen, weil im futuristisch gestylten Super-Stadion von Peking haargenau nach Regie-Vorlage umgesetzt worden ist, was die Macher gewollt haben: Großes Kino mit herrlichen Bildern. Hoffentlich bleibt dieser Eindruck nicht trügerisch. Hoffentlich ist ein Signal gesetzt worden, kein Blendwerk. Hoffentlich kann China, wegen permanenter Menschenrechtsverletzungen, wegen der brutalen Verfolgung und Inhaftierung von Andersdenkenden, wegen der skandalösen Zensur der Medien, auf Dauer endlich einhalten, was beim Eröffnungs-Spektakel von Peking avisiert worden ist: Liberalität, unbefangene, beschwingte Lebensfreude, Lust ohne Grenzen. Sollte das Ganze jedoch eine Schmierenkomödie gewesen sein, eine Gaukelei der ganz fiesen Art, dann hätte Peking kein Gold gewonnen, sondern nicht einmal Blech verdient. Doch warten wir's ab. Geben wir diesen Sommerspielen, an denen Tausende von Athleten und Milliarden von Fans trotz aller berechtigten Kritik ihren Spaß zu finden versuchen, eine faire Chance, die allerdings auch von den Teilnehmern genutzt werden sollte: Wer die Konkurrenz betrügt, wer sich per Doping den gewinnbringenden Vorteil beschaffen will, hat bei dieser Veranstaltung absolut nichts verloren. Heiter war der Auftakt. Hoffen wir, dass es nicht zum heiklen Ende kommt: Zwischen Eröffnung und dem Finale liegen 16 Tage, in denen sich Peking und Olympia beweisen müssen.

Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung (von Hans-Josef Justen)

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