Neue OZ: Gespaltene Republikaner
Archivmeldung vom 15.08.2011
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittEine Schwalbe macht noch keinen Sommer. Die erzkonservative Republikanerin Michele Bachmann hat eine Testabstimmung im Bundesstaat Iowa gewonnen. Über ihre Aussichten auf eine Präsidentschaftskandidatur sagt das zwar nur wenig. Interessante Hinweise zum bevorstehenden Präsidentschaftswahlkampf liefert die Abstimmung aber dennoch.
Iowa liegt tief im Herzen der USA. Dort kommt die radikale Tea-Party-Bewegung gut an, für die sich Bachmann besonders stark macht, aber auch Rick Perry, der an der Testwahl allerdings noch nicht teilgenommen hat. Kein Wunder also, dass Bachmann die Wahl für sich entschieden hat. Dagegen trat der für republikanische Verhältnisse gemäßigte Kandidat Mitt Romney gar nicht erst an. Er wollte sich die Schlappe offenbar ersparen.
Die Testwahl zeigt daher, wie tief gespalten die Republikaner auch ein Jahr vor der Präsidentschaftswahl sind. Romney wäre eher ein Präsidentschaftskandidat, der in urbanen Regionen und in den Küstenstaaten punkten könnte. Ein Tea-Party-Vertreter hätte dort wenig Chancen.
Den Republikanern fehlt weiterhin ein Kandidat, der beide Parteiflügel - den radikalen und den gemäßigten - miteinander versöhnen könnte. Für Barack Obama sind das gute Nachrichten. Vor allem wegen der schlechten Wirtschaftslage wächst die Kritik an ihm. Am Ende könnte er für viele Wähler das kleinere Übel sein.
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)