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Westfalenpost: Prämien für Versager

Archivmeldung vom 13.02.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.02.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Banken entkoppeln Lohn von Leistung Von Sven Nölting Es klingt wie ein schlechter Scherz, ist aber offenbar traurige Realität.

Während weltweit Geldhäuser mit Milliardensummen aus den Steuerkassen vor der Pleite gerettet werden müssen, halten Banker ungeniert die Hand auf, um satte Sonderprämien für das Krisenjahr 2008 zu kassieren. Unfassbar, dass es ausgerechnet die Investmentbanker der Dresdner Bank sind, deren verlustreiche Geschäfte das Geldhaus fast in die Pleite trieben. Unerträglich, dass nach der Teilverstaatlichung der Commerzbank nun letztlich auch noch die Steuerzahler die Belohnung für das Versagen finanzieren müssen. Wut und Empörung über die Forderungen der gescheiterten Banker sind nur allzu verständlich. Der eigentliche Skandal aber ist, dass die Forderungen womöglich völlig zu Recht erhoben werden. Schon die gängige Praxis in der Branche, große Teile der Gehälter an Aktienkurs oder Gewinn zu koppeln, ist fragwürdig. Anscheinend aber haben Allianz und Dresdner Bank ihren Finanzjongleuren diese üppigen Boni schon im Voraus versprochen - und damit offenbar unabhängig von der erbrachten Leistung. Sollte sich diese Mutmaßung bewahrheiten, haben die Verantwortlichen für die Verträge genauso versagt wie die Investmentbanker.

Quelle: Westfalenpost

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