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Südwest Presse zu Hochschulen/Wehrpflicht

Archivmeldung vom 13.12.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.12.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Es ist bizarr: Von Jahr zu Jahr verschärfen sich die Zulassungsbeschränkungen an deutschen Universitäten. Jedes Zehntel zählt - Spitzenschnitte benötigen längst nicht mehr nur Abiturienten, die angesichts des künftigen Ärztemangels Medizin studieren wollen.

Gleichzeitig ruft die Wirtschaft nach mehr Akademikern, Politiker zerbrechen sich den Kopf über die Modalitäten einer gesteuerten Zuwanderung gegen den Fachkräftemangel - und produzieren neue Hiobsbotschaften: Demnächst wird das Hauen und Stechen um einen Studienplatz erst richtig losgehen. Das wäre auch ohne die Aussetzung der Wehrpflicht der Fall gewesen. Dass nun zu den doppelten Abitur-Jahrgängen zusätzlich 40 000 Studenten an die Hochschulen drängen, macht das Chaos perfekt. Denn die HRK-Präsidentin spricht die Wahrheit: Schon für die doppelten Jahrgänge gibt es - allen Beteuerungen auch der baden-württembergischen Kultusministerin zum Trotz - nicht genügend Studienplätze. Hierzulande jagt man die Schüler erst durchs Turbo-Abi, damit sie danach ein wenig Wartezeiten sammeln können, in der Hoffnung, Jahre später mit dem Studium beginnen zu dürfen. Das schafft Frustration und zeigt, dass sich Leistung keineswegs immer lohnt. Statt auf Zeit zu spielen, müssen die Bildungsminister, allen voran Annette Schavan, jetzt handeln: Der Streit ums Geld ist hier nicht nur kleinlich, sondern auch schädlich für Deutschland.

Quelle: Südwest Presse

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