Lausitzer Rundschau: Streit um Ein-Euro-Jobs in der Lausitz
Archivmeldung vom 07.12.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Streit war vorhersehbar. Seit der Erfindung der Ein-Euro-Jobs steht die Grundsatzfrage im Raum, welche Aufgaben ein Staat für die Gemeinschaft leisten kann und leisten muss. Argumente wurden ausgetauscht, derweil arbeiteten die ersten Hilfskräfte in Sportvereinen und Grünanlagen, in Altenheimen und Frauenhäusern.
Die seit rund zwei Jahren geübte Praxis wird nun auf den Prüfstand
gestellt - vom Personalrat des Schulamtes Cottbus. Der nämlich stellt
sich - auf die durchaus nachvollziehbare - Position, im besonders
sensiblen Bildungsbereich könne sich das Land nicht aus der
Verantwortung stehlen. Wichtige Aufgaben müssten von pädagogischem
Personal erfüllt werden, nicht von billigen Hilfsjobbern. Was sich
theoretisch sehr ehrenhaft anhört, führt in der Praxis allerdings
nicht zur Neueinstellung von Lehrkräften oder Sozialarbeitern.
Schulbibliotheken bleiben schlichtweg geschlossen, Fachkabinette
unbetreut. Die Zeit für Hausaufgabenhilfe wird gekürzt, wenn die
Ein-Euro-Jobs nicht mehr genehmigt werden.
Das Ende des Grundsatzstreites ist offen. Die Konsequenzen allerdings
müssen die Kinder tragen. Schon heute.
Quelle: Pressemitteilung Lausitzer Rundschau