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WAZ: Aufstand der Zwerge

Archivmeldung vom 20.02.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.02.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Da ist die Fürstenfamilie mächtig sauer, was man aus rein materieller Sicht auch verstehen kann. Schließlich war es der Fürsten eigene Bank, bei der ein Datendieb einstieg und zu allem Übel aus Sicht der Liechtensteiner auch noch mit runden fünf Millionen Euro deutschen Steuergeldes belobigt wurde.

In einer Branche, die von vertraulicher Heimlichkeit lebt, ist das der größte anzunehmende Unfall und selbstredend ein enormer wirtschaftlicher Schaden für die LGT-Gruppe.

So ist der Zwergenaufstand vom Erbprinzen Alois in erster Linie nicht als diplomatische Depesche einzuordnen, sondern als lautstarke Verteidigung mit Blick auf ökonomische Interessen der Fürstenfamilie.

Politisch betrachtet hat der Erbprinz Recht: So löst Deutschland die Probleme mit Steuerhinterziehern nicht. Dazu wäre es nötig, mit Liechtenstein eine Vereinbarung über die Pflicht der Banken zur Ausstellung einer Kontrollmitteilung zu treffen. Das hatte die mächtige EU bisher nicht im Kreuz, wäre aber jenseits der Schlapphut-Operation ein Feld für konstruktive Politik der Deutschen.

Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung (von Thomas Wels)

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