WAZ: Die neuen Problemzonen
Archivmeldung vom 29.10.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittIn Umweltzonen wird es Übergangsfristen geben. Auch wird im Ruhrgebiet weder das Licht ausgehen noch werden die Innenstädte aus der Luft versorgt werden müssen. Dennoch: Die Ängste, das Feinstaub-Problem werde das Leben und Arbeiten eines Ballungsraumes auf den Kopf stellen, sind nachvollziehbar.
Denn mit den Zonen werden die Schlangen vor den Ratsstuben
kommen. Anwohner und Gewerbetreibende werden in den Ämtern anstehen
müssen für die Ausnahmegenehmigung, mit einem älteren Fahrzeug fahren
zu dürfen. Es wird Klagen geben über ungleiche Behandlung, über
Gebühren-Abzocke und Zwangsenteignung.
Fahrverbote sind ein Zeichen der Hilflosigkeit. Sie stehen für
das Versagen der Politik. Über viele Jahre wurde das Problem mit dem
Feinstaub verdrängt, wurde Verantwortung hin- und hergeschoben. Die
Doofen sind die Städte: Tut endlich was, sagt der Bund, der
gleichzeitig die Mittel kürzt.
Doch wer bunte Plaketten auf Autoscheiben klebt, wird am Problem wenig ändern. Was fehlt, sind neue Konzepte für den Nahverkehr und intelligentere Wege, den Verkehr zu leiten.
Quelle: Pressemitteilung Westdeutsche Allgemeine Zeitung