Rheinische Post: Spaniens Sieger
Archivmeldung vom 11.03.2008
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittZeit zum Feiern bleibt dem spanischen Wahlsieger José Luis Rodríguez Zapatero nicht. Der alte und neue Ministerpräsident der sozialdemokratischen Partei steht vor drängenden, vor allem wirtschaftlichen Herausforderungen für ein bis vor kurzem allzu verwöhntes Land.
Die Immobilienblase, die jahrelang wesentlich zu traumhaftem Wirtschaftswachstum beitrug, ist geplatzt. Die Arbeitslosigkeit steigt erneut, und erstmals seit den frühen 90er Jahren führen die Spanier wieder das Wort Krise im Mund. Bändigen muss Zapatero zudem die Unabhängigkeitsbestrebungen in den Regionen Katalonien und Baskenland. Die Wähler haben ihm dazu eindeutig den Auftrag gegeben und seine PSOE zu Lasten nationalistischer Parteien erstarken lassen. Doch die neue Regierung hat trotz Stimmengewinnen keine absolute Mehrheit und muss sich deshalb erneut Partner suchen. Auf die Kooperationsbereitschaft der konservativen Opposition kann sie vermutlich nur bedingt zählen. Da auch die PP Sitze hinzu gewonnen hat, wird sie zunächst keinen Anlass sehen, ihre Konfrontationspolitik der vergangenen vier Jahre aufzugeben. Doch die Spanier sind der Auseinandersetzungen müde und wünschen sich nur eines: dass es wieder aufwärts geht.
Quelle: Rheinische Post