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Neue OZ: Kommentar zu VW/Porsche

Archivmeldung vom 21.07.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.07.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Krise? Welche Krise? Wer sich die Vorgänge bei VW und Porsche vor Augen führt, muss den Eindruck bekommen, der deutschen Wirtschaft gehe es blendend. Denn seit vielen Monaten leistet man sich dort einen Machtkampf, der immense Energien absorbiert - Kräfte, die nicht zuletzt angesichts der Herausforderungen im Klimaschatz besser auf den Automobilbau konzentriert würden.

Ministerpräsident Christian Wulff hat deshalb recht, wenn er darauf drängt, jetzt endlich eine gemeinsame Lösung zu finden. Dass nun weitere Verzögerungen drohen, zeigt zwar, dass der Deal längst nicht in trockenen Tüchern ist. Doch erscheint unwahrscheinlich, dass er an Steuerfragen noch scheitern könnte. Immerhin darf man sowohl in der VW-Zentrale als auch in der Landesregierung in Hannover hohen einschlägigen Sachverstand unterstellen.

Auf einem ganz anderen Blatt steht die Frage, wie es langfristig bei VW weitergeht. Zwar gelingt es offenbar, Übernahme und völlige Beherrschung des Weltkonzerns durch Porsche zu verhindern. Doch wird der Einfluss der Familien Piëch und Porsche auch in einem vereinten VW-Porsche-Konzern groß sein. Angesichts der nicht enden wollenden Streitigkeiten zwischen den Familienclans ist dies ein nicht zu unterschätzendes Risiko. Denn wichtige Entscheidungen könnten sich deswegen verzögern.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung

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