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Rheinische Post Kommentar: Fader Beigeschmack bei Nebenverdiensten

Archivmeldung vom 03.12.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.12.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott

Die Unterscheidung gilt sicher noch immer: Es gibt, wie der berühmte deutsche Soziologe Max Weber vermerkt hat, Berufspolitiker, die für die Politik leben, und solche, die von ihr leben. Im Idealfall trifft beides zu, denn auch ein leidenschaftlicher Politiker muss sein Auskommen haben. Deswegen sollte nicht kleinlich um jeden Euro gefeilscht werden, wenn es wieder einmal um die Diäten geht. Mit 11.000 Euro brutto im Monat ist die finanzielle Absicherung der nordrhein-westfälischen Landtagsabgeordneten fraglos recht ordentlich.

Eigentlich müsste niemand mehr etwas hinzuverdienen. Etwa ein Drittel der 237 Abgeordneten im Düsseldorfer Parlament tut das aber doch, wobei es regelrechte Top-Hinzuverdiener gibt. Daran ist bei ordnungsgemäßer Deklaration rechtlich nichts zu beanstanden. Allerdings werfen emsige Nebentätigkeiten doch die Frage auf, ob der Bürger nicht erwarten kann, dass sich der gewählte Abgeordnete voll und ganz auf seine Arbeit konzentriert.

Da mag es Grenzbereiche geben, aber insgesamt bleibt ein fader Beigeschmack. Zumal in Zeiten, in denen man sich zu Recht über das Sponsoring von Politikerauftritten erregt.

Quelle: Rheinische Post (ots)

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