Rheinische Post: Wind raus
Archivmeldung vom 07.09.2005
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittGanz so knallhart, wie im Koalitionsvertrag formuliert, fällt der neue Windenergie-Erlass in NRW nicht aus. Ein Mindestabstand zur Wohnbebauung von 1500 Metern wird demnach nicht feste Vorschrift, sondern eine Möglichkeit, von der die Kommunen unter bestimmten Voraussetzungen Gebrauch machen können. Ob das praktikabel ist, wird sich bei der Expertenanhörung zeigen.
Der Ansatz von CDU und FDP ist aber unverkennbar: Der Bau immer neuer
Windanlagen soll eingedämmt, weil ihr Nutzen in Frage steht, während
die Landschaft verschandelt wird. In windreichen Küstenregionen
machen die Riesen-Räder Sinn bei uns vielfach nicht. Und dennoch
gibt es in NRW abgesehen von den Küstenländern die meisten
Windanlagen bundesweit, nämlich 2318. Dagegen sind es in Bayern und
Baden-Württemberg jeweils nur je 250. Das ist nach zehn Jahren
Regierungsbeteiligung der Grünen gewiss kein Zufall.
Die neue Landesregierung will den "Wildwuchs" beenden, und dazu kann
man sie nur ermuntern. Der eigentliche Hebel dürfte allerdings das
Gesetz über die Erneuerbaren Energien (EEG) sein. In dem Moment, da
die Einspeisevergütung zurückgefahren wird, dürfte aus vielen Mühlen
der Wind raus sein.
Quelle: Rheinische Post