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WAZ: Opel-Werk Bochum - Ränkespiele der Räte

Archivmeldung vom 06.03.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.03.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Opel und kein Ende: Als wäre die Sanierung des angeschlagenen Herstellers nicht schon schwer genug, werfen sich nun die Betriebsräte Knüppel zwischen die Beine. Klar, mit der Solidarität ist es so eine Sache, wenn die Existenz von Werken und tausenden Arbeitsplätzen auf dem Spiel stehen.

Ein Werksbetriebsrat ist dem Wohl aller Arbeitnehmer verpflichtet, in erster Linie aber denen, die ihn gewählt haben. Die jüngste Debatte ist nach allem was zu hören ist nicht von GM angezettelt worden, sondern in den eigenen Reihen. Die IG Metall in Frankfurt ist gemeinsam mit dem Europa-Betriebsratschef Klaus Franz sehr früh sehr hoch auf den Baum geklettert, von wo aus sie ein striktes Nein zur Werksschließung in Antwerpen verkündet haben. Klug war das nicht. Jetzt, wo GM die Eigenmittel zur Opel-Rettung auf 1,9 Milliarden Euro erhöht hat, müssen sie irgendwie wieder runter vom Baum. Hinzu kommt: Das Nein zur Schließung widerspricht der ökonomischen Vernunft, weil man nicht ein Drittel weniger Autos bauen und dieselbe Zahl von Fabriken behalten kann. Wenn Franz so weiter macht, ist nicht nur Antwerpen dicht, sondern auch Bochum. Für das Stammwerk Rüsselsheim wäre das sogar von Vorteil. So brutal kann Globalisierung sein.

Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung

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