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RNZ: Stückwerk

Archivmeldung vom 26.01.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 26.01.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Was sind schon acht Euro im Monat? Nicht viel? Nun, für viele Geringverdiener sicherlich mehr als sie durch eine Steuerreform gewinnen würden. Acht Euro sind zwar zugegebenermaßen ein kleiner Betrag. Aber einer mit Folgen.

Mit diesen acht Euro, die ab 1. Februar die DAK und einige andere Krankenkassen mehr von ihren Beitragszahlern erheben, mit diesen acht Euro beginnt der Einstieg in die soziale Schieflage. Denn aus den acht Euro werden dann 2011 womöglich 16 Euro. Und sollte die Union die Obergrenze für Preiserhöhungen seitens der Kassen kippen, dann werden aus diesen 16 Euro vielleicht schon bald 100. Überhaupt die Union. Sie war es, die zusammen mit der SPD die kleine Kopfpauschale erfand - und nicht etwa die FDP. Dabei war klar, dass die erlaubte Preissteigerung mit der Teuerungsrate auf dem Medizinsektor nicht mithalten kann. Wie auch, wenn die Arzthonorare um fünf Prozent steigen? Aber auch Apotheker, die Kassen selbst und die Pharma-Industrie wollen - verständlicherweise - mehr. Und gerade weil die Kopfpauschale so klein ist, macht sie deutlich, welch Stückwerk die letzte Gesundheitsreform von Schwarz-Rot war. Neu ist allerdings, dass die Reform ausdrücklich Kartellabsprachen zulässt. Würde z.B. ein Stromkonzern das durchziehen, was sich die Kassen hier erlauben, das Kartellamt würde ihn hart bestrafen.

Quelle: Rhein-Neckar-Zeitung

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