Rheinische Post: Schwarzer Tag, schwarzer Peter
Archivmeldung vom 01.02.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittSo schnell kann es gehen: Als im Dezember die Arbeitslosigkeit überraschend gering ausfiel, machte CDU-Generalsekretär Ronald Pofalla hierfür gleich den Merkel-Faktor verantwortlich. Nun ist die Arbeitslosigkeit überraschend stark gestiegen, nun will Pofalla davon natürlich nichts mehr wissen.
Statt
dessen schiebt er die fünf Millionen Arbeitslosen Rot-Grün in die
Schuhe. So schnell hat sich selten ein Politiker unglaubwürdig
gemacht.
Mein Aufschwung, deine Arbeitslosen - genau von diesem
Schwarze-Peter-Spiel haben die Bürger genug. Erst recht an diesem
schwarzen Tag, an dem die Arbeitslosigkeit wieder über fünf Millionen
liegt. Die Bürger wollen endlich mehr Arbeitsplätze. Und die werden
sie in diesem Jahr noch nicht in großer Zahl bekommen. Zwar scheint
im Süden Deutschlands der Beschäftigungsabbau gestoppt. Doch damit
flächendeckend Jobs entstehen, muss die Wirtschaft stärker wachsen
als die prophezeiten 1,75 Prozent. Das sollte die große Koalition den
Bürgern offen sagen. Sonst kann sie nur wenig Verständnis für
dringend nötige Reformen erwarten, wie die Gesundbeter von Rot-Grün
bitter erfahren mussten. Die Reformen fangen bei der Rente mit 67 an
und hören bei der Gesundheit nicht auf. Schließlich ist das wahre
Ausmaß der Arbeitsmarkt-Tragödie viel größer als selbst die fünf
Millionen zeigen: Fast zwei Millionen Menschen stecken in
Ein-Euro-Jobs, ABM und Co.
Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post