Rheinische Post: SPD-Kanzlerkandidat
Archivmeldung vom 07.06.2008
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Freigeschaltet durch Thorsten Schmittb FDP-Chef Guido Westerwelle die Schuhe mit den "18 %" auf der Sohle noch hat, in denen er im Bundestagswahlkampf 2002 in einer Talkshow auftrat? Falls ja, könnte er sie langsam ans Willy-Brandt-Haus schicken.
Die SPD-Umfragewerte jedenfalls sind so desaströs, dass sich "Projekt 18"-Witze inzwischen aufdrängen. Die schier hoffnungslose Lage mehr als ein Jahr vor der Wahl alarmiert viele Spitzen-Genossen. So ist der Vorstoß von NRW-Parteichefin Hannelore Kraft zu verstehen, die Kanzlerkandidaten-Frage schnell zu lösen. Nicht nur sie ist in Sorge, dass die Suche nach dem richtigen Mann gegen Merkel die Partei noch länger lähmt. Somit wird die Fraktion jener in der SPD-Spitze größer, die eine Entscheidung forcieren. Wobei das Risiko klar ist: Nominierte man Außenminister Frank-Walter Steinmeier, wären dessen Beliebtheitswerte bald im Sinkflug. Statt in diplomatischen Worten den Weltfrieden zu retten, müsste er sich zu jedem Thema der Innenpolitik äußern. Das macht selbst aus einem Außenminister rasch einen normalsterblichen Politiker. Zumal es Zweifel gibt, ob er der Richtige ist. Ihm haftet der Ruf des Bürokraten an, der sich noch nie einer Wahl gestellt hat. Also doch Beck als Zählkandidat? Oder Wowereit? Oder Andrea Nahles? Welche Schuhgröße hat eigentlich Guido Westerwelle?
Quelle: Rheinische Post