Rheinische Post: Teure Energie
Archivmeldung vom 07.09.2005
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittJetzt sind die Energiepreise in Deutschland genau da, wo die rot-grüne Bundesregierung sie immer haben wollte: auf historischer Rekordhöhe. Doch anders als in den Ölkrisen der 70er Jahre werden Wirtschaft und Verbraucher die aktuelle Preislawine verkraften - besser sogar als andere Industrieländer: Deutschland wendet nur gut ein Prozent seiner Wirtschaftskraft für den Einkauf von Rohöl auf, in Holland sind es zwei, in Südkorea sogar vier Prozent.
Und doch: So wie jetzt kann es nicht bleiben. Gegen den Energiehunger
Chinas oder Hurrikane in den USA ist jede Regierung machtlos. Aber in
Deutschland wirken Zusatzfaktoren, die auf Dauer dem Standort
schaden: mangelnder Wettbewerb und die exorbitant hohen Zusatzkosten
auf Strom, Gas und Benzin. Mit der Ökosteuer hat Rot-Grün vollendete
Tatsachen geschaffen, an der keine Regierung vorbeikommt, will sie
nicht die Rente gefährden. Nicht einzusehen aber ist, dass sich
ausgerechnet der Strom aus Sonne, Wind und Biomasse über diverse
Umlagen seit Jahren als weiterer Kostentreiber erweist. Die wenigen
Hebel, die der Bund hat, sollte er daher nutzen: Erneuerbare Energien
müssen sich binnen weniger Jahre im Wettbewerb selbst finanzieren,
und auf dem Strom- und Gasmarkt muss endlich echter Wettbewerb
einziehen - notfalls durch betriebliche Trennung von Stromproduktion
und -vertrieb.
Quelle: Rheinische Post