Rheinische Post: CDU im Mittelfeld
Archivmeldung vom 03.07.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittWoher kommen wir, wer sind wir, wohin gehen wir? Die CDU hat sich an einer umfassenden Bespiegelung erprobt. Und siehe da ihre Selbstauskunft taugt durchaus als Standortbestimmung. Die CDU sieht sich als die Volkspartei der Mitte.
Auch wenn das
Etikett im Grundsatzprogramm für sich genommen kein
Alleinstellungsmerkmal ist, vermittelt es ein realistisches Bild der
CDU anno 2007: Wo Mitte draufsteht, ist Mitte drin.
Mit ein paar Lockerungsübungen in der Familien-, Umwelt- und
Integrationspolitik verabschiedet sich die CDU von manch
ideologischer Verkniffenheit. So ist das, was als eine Art
Beschäftigungstherapie für großkoalitionär geplagte CDU-Leute begann,
eine Mini-Modernisierung der Partei geworden. Die klare Betonung des
Wertes der Freiheit ist dabei das Unterscheidungsmerkmal zur anderen
Volkspartei.
Doch die reine Konzentration der CDU aufs Mittelfeld ist riskant, sie läuft zu Lasten eines Flügels. Die Partei verzichtet fast komplett auf Signale an konservative Wähler. Mit dem bloßen Begriff "Leitkultur" samt Bekenntnis zur Nation wird sich diese Klientel kaum abspeisen lassen. Der brave Hinweis, dass sich die CDU auch aus der wertkonservativen Strömung speist, ist so allenfalls ein Placebo.
Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post