Südwest Presse: Terror
Archivmeldung vom 06.09.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittEin wichtiger Hinweis darauf, dass der islamistische Terror in Deutschland angekommen ist und Deutsche infiltriert hat, besteht darin, dass seine intellektuellen Anleitungen in deutscher Sprache erscheinen. Im islamistischen Umfeld von Ulm ist Abdussalam Farags "Die nichterfüllte Pflicht" aufgefunden worden.
Inzwischen steht das wichtigste Werk des geistigen
Vaters des Terror-Dschihads in Deutsch im Internet: Sayyid Qutbs
"Zeichen auf dem Weg". Den Autoren ließ Gamal Abd Al-Nasser 1966
henken, aber seine Gedanken sind in der Welt geblieben.
Es gibt für diese Lektüre also eine Zielgruppe, die des Deutschen
mächtiger ist als des Arabischen. Es gibt, wie die gestrigen
Verhaftungen zeigen, deutsche Konvertiten und türkische
Einwandererkinder, die diesen Weg zu gehen sich entschlossen haben
und möglichst vielen Menschen einen grässlichen Tod wünschen.
Dass der deutsche Zentralrat der Muslime gestern sagte, dies habe mit
dem "friedliebenden Islam nichts zu tun", und die mutmaßlichen Täter
zu "Feinden des Islam" ernannte, ist in dieser Klarheit richtig und
notwendig. Aber stimmt es auch? Farag, Qutb und die gestern
Verhafteten hielten und halten sich mit ziemlicher Sicherherheit für
strenggläubige Muslime. Es ist das Janusköpfige, das allen Religionen
innewohnt, dessen hässliche Seite der Islam hier zeigt. Aus den
Schriften jeder Religion lässt sich eine Gewaltlogik destillieren.
Insofern gibt es den "friedliebenden Islam", aber eben auch den
anderen, ebenfalls authentischen. Farag und Qutb argumentieren
theologisch fehlerfrei und mit unwiderlegbarer Logik, indem sie nur
das aus den Schriften picken, was sie für Rosinen halten. Man kann
aus einer solchen Logik heraus durchaus den Terror begründen.
Und wenn ein deutscher Bischof erzählt, ein islamischer Würdenträger
habe ihm auf die Frage, warum er sich nicht deutlich vom
islamistischen Terror distanziere, geantwortet, solche Klarheit rufe
Morddrohungen hervor, freut man sich über den Mut des Zentralrates.
Andererseits stimmt diese Erzählung nachdenklich.
Die Sicherheitskräfte haben, soweit sich das beurteilen lässt,
hervorragend gearbeitet und vor allem: zusammengearbeitet. Das hat,
so scheint es, vielen Menschen das Leben gerettet. Aber auch nach
diesem Fahndungserfolg müssen wir wissen: Es ist schon lange nicht
mehr die Frage, ob es knallt in Deutschland, sondern nur noch wann.
Quelle: Pressemitteilung Südwest Presse