Westfalenpost: Eine Chance Karstadt-Quelle verkauft Immobilien
Archivmeldung vom 28.03.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittZwei Jahre nach seiner Beinahe-Pleite ist der einst unübersichtliche Karstadt-Quelle-Konzern kaum mehr wieder zu erkennen. Die Liste der Verkäufe ist lang, sie reicht von der Beteiligung am Sportsender DSF über die kleinen Warenhäuser bis hin zum Textil-Filialisten Sinn-Leffers.
Heute ist der Handelsriese
wieder rank und schlank, hat mit den drei Säulen Warenhäuser,
Versandhandel und Touristik klare Strukturen - und auch aus der
Bilanz ist abzulesen, dass die Sanierung langsam greift.
Die Managementfehler aus der Vergangenheit hat die neue
Konzernspitze um Vorstandschef Middelhoff weitgehend korrigiert. Über
den Berg ist Karstadt-Quelle damit allerdings noch nicht - auch nicht
mit dem jetzt abgeschlossenen Immobilienhandel. Solange Gebäude und
Grundstücke nicht endgültig verkauft sind und der Konzern weiter
beteiligt ist, hat die präsentierte Rechnung einige Unwägbarkeiten.
Gewissheit gibt es weder über die Wertsteigerung noch über die
Mietforderung durch künftige Käufer. Und der Partner Goldmann Sachs
hat sicher auch nichts zu verschenken.
Ob die Trennung von den Immobilien für Karstadt-Quelle wirklich ein
Befreiungsschlag ist, muss sich erst noch erweisen. Die Chance darauf
bietet sie aber allemal. Jedenfalls verschafft die vollständige
Entschuldung dem Konzern nach langer Zeit wieder echte finanzielle
Handlungsspielräume. Die gilt es jetzt sinnvoll zu nutzen. Gegen
(kleinere) Zukäufe ist dabei nichts einzuwenden - klare Priorität
muss aber die Fortsetzung der Sanierung haben. Denn trotz aller
Fortschritte schreibt Karstadt-Quelle schließlich noch immer rote
Zahlen.
Quelle: Pressemitteilung Westfalenpost