Lausitzer Rundschau: Kaczynski-Zwillinge am Ende
Archivmeldung vom 13.08.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittSie waren angetreten als Traumpaar und Hoffnungsträger der Polen. Bei den Wahlen vor zwei Jahren hatten sie einen Vertrauensvorschuss erhalten, weil sie mit ihrer Nationalkonservativen Partei vor allem Reformen versprachen. Und, weil sie das Land für den Euro bereit machen wollten. Nun aber müssen die Kaczynski-Zwillinge, Regierungschef Jaroslaw und Präsident Lech, schon den Offenbarungseid leisten.
Ihre Koalition des Misstrauens
gegenüber den Regierungspartnern hat sie in eine Krise gestürzt, die
begleitet von zweifelhaften Ministerentlassungen und nie enden
wollenden Korruptionsvorwürfen den Bruch regelrecht provozierte.
Überrascht kann von den für Herbst anberaumten Neuwahlen niemand
sein. Denn der Regierungschef hat beim Wahlvolk längst ausgespielt.
Von den angekündigten Reformen im Gesundheitswesen, bei der
Finanzierung der sozialen Sicherungssysteme oder zur Entlastung der
Unternehmen sind bestenfalls Ansätze erkennbar. Dafür hat der Premier
sein ganzes Gewicht darauf gelegt, politische Gegner zu bekämpfen.
Seine Methoden, Korruption und Überreste des kommunistischen Systems
auszumerzen, haben das Misstrauen der Polen in die politische Elite
im Land eher befördert. Hinzu kommt, dass die Zwillinge, deren Land
maßgeblicher Nutznießer der EU ist, nach ihrem blamablen Auftritt
beim jüngsten EU-Gipfel einen Scherbenhaufen hinterlassen haben.
Statt sich nun bis 2009 daran zu machen, vom angerichteten
politischen Chaos bei den Polen und in der EU wieder etwas gut zu
machen, kneifen sie. Und das hat nur einen Grund: Sie sind am Ende.
Quelle: Pressemitteilung Lausitzer Rundschau