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Mittelbayerische Zeitung: Kommentar zu Missbrauchsvorwürfen in Hollywood

Archivmeldung vom 03.11.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.11.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott

Hollywood steht für Mythos und Pathos und für den dicken Tupfen Drama, der jeder wahren Geschichte draufgesetzt werden muss, weil sich ja sonst niemand dafür interessiert. Das gilt für Drehbücher - und für Skandale.

Mit Harvey Weinstein fing es an. Er hat völlig zu Recht Job und Ansehen verloren. Dass aber mittlerweile jeder blöde Anmachspruch unter "sexueller Gewalt" gehandelt wird, ist gefährlich. Es verwischt die Grenze zu denen, die tatsächlich durch Missbrauch und Vergewaltigung lebenslang an Leib und Seele versehrt wurden. Und wer weiß: Vielleicht trommelt in diesem lärmenden #metoo-Selbstbezichtigungs- und Anklagewirbel auch jemand mit, der ganz dringend PR braucht. Eine Meinung - etwa zu Kevin Spaceys Outing - kann jeder haben. Schuldfeststellungen und Verurteilungen sollte man aber echten Richtern überlassen.

Quelle: Mittelbayerische Zeitung (ots) von Autor: Claudia Bockholt

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