WAZ: Bittere Töne im Bergbau: Die blanke Not
Archivmeldung vom 04.03.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittBergbau an der Ruhr, das steht nicht nur für harte Arbeit. Das ist stets auch solide Wertarbeit und Solidarität gewesen. Im Ton zwar meist rau, aber immer von gegenseitiger Anerkennung geprägt. Spätestens seit heute ist das anders.
Die Kampfhähne gehen
offen aufeinander los. Insofern erlebt das Ruhrgebiet einen
historischen Tag. Bei Heitkamp regiert die blanke Not. Ein
Unternehmen, das zu den großen Traditionen im Revier gehört, taumelt
seit mehr als zehn Jahren im Rückwärtsgang. Konzepte, dem Niedergang
im Baugewerbe und im Kohlegeschäft entgegenzuwirken, waren nicht
erkennbar. Hier geht es um einen großen Namen, bei dem man bis in die
achtziger Jahre hinein mit der Zunge schnalzte. Und heute? Die
Scherben türmen sich und selbst das Auffegen tut noch weh. Es droht
nach Holzmann und Walter Bau der nächste große Insolvenzfall in
Deutschland. Mitten im Ruhrgebiet, mitten in NRW. Die Politik hat
lange geschwiegen, doch eine Moderatorenrolle steht ihr gut zu
Gesicht. Auch dann, wenn es um den Bergbau geht, dem man
möglicherweise nicht so gern hilft wie anderen.
Quelle: Pressemitteilung Westdeutsche Allgemeine Zeitung