Südwest Presse: Kommentar zu Schumacher
Archivmeldung vom 23.10.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittIn Zeiten wie diesen, in denen Deutschland den Superstar sucht, tritt einer der größten Sportler ab, den es hierzulande je gab. Michael Schumacher hat es geschafft, 16 Formel-1-Jahre lang auf höchstem Niveau zu fahren.
Auch wenn der
Kerpener für manche negative Kuriosität auf der Rennstrecke Kritik
einstecken musste, hat er es verstanden, abseits der Pisten
skandalfrei durchs Affären-anfällige Leben eines Prominenten zu
kommen.
Da gab es keine Besenkammer, die durch Boris Becker berühmt wurde,
auch keine Plastiktasche voller Schwarzgeld, die einen Schatten auf
Steffi Grafs Karriere warf. Schumacher, das Jahrhundert-Talent,
konzentrierte sich zu hundert Prozent auf das, was er kann: Aufs
Autofahren - und dabei beließ er es.
Dem Steuerkünstler hinterm Lenkrad wurde teilweise möglicherweise
zurecht vorgeworfen, er sei der Steuern wegen in die Schweiz
geflüchtet. Dabei sollte jedoch nicht vergessen werden, was mit und
durch Schumacher in Deutschland verdient wurde. Hockenheim und der
Nürburgring waren über Jahre hinweg ausverkauft. Der TV-Sender RTL
freute sich jahrelang über Top-Einschaltquoten. Mancher, der durch
den Superstar gut verdiente, wird nach dem Schumi-Rausch von einem
mächtigen Kater eingeholt werden. Denn ein neues nationales
Sport-Idol der Kragenweite Schumachers ist weit und breit nicht in
Sicht.
Quelle: Pressemitteilung Südwest Presse