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Rheinische Post: In der Irak-Falle

Archivmeldung vom 19.02.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.02.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Auf den früheren US-Verteidigungsminister McNamara geht die unselige Tradition des Body count zurück, die Zählung gegnerischer Verluste im Vietnam-Krieg. Längst haben sich US-Medien diesen Brauch für den desaströs verlaufenden Irak-Krieg zu eigen gemacht.

Sie listen allerdings nicht nur tote Terroristen, sondern auch die gefallenen US-Soldaten (rund 3000) sowie die Opfer in der Zivilbevölkerung (mehr als 16.000) auf. Gestern kamen wieder 60 Tote hinzu, während US-Außenministerin Rice zeitgleich ihren Truppen Mut machte.
Eine hilflose Geste, die ihre Entsprechung in dem Washingtoner Ringen um Mehrheiten für eine Truppenaufstockung im Irak findet. Bushs republikanische Variante: mehr Soldaten. Hillary Clintons demokratische Antwort: Raus aus dem Irak, und zwar schnell. Beide Positionen werden jedoch nicht zu einer Befriedung des Irak führen. Solange die USA nicht verstehen, dass sie ihre Politik im Nahen wie Mittleren Osten überdenken und ihre Position der vermeintlichen Stärke durch eine Bereitschaft zum Dialog mit allen wichtigen Mächten der Region ersetzen müssen, wird es keinen Frieden geben. Militärische Stärke ist unabdingbar, ohne moralische Stärke wird sie aber erfolglos bleiben.

Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post

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