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Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Afghanistan

Archivmeldung vom 02.09.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 02.09.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Verteidigungsminister Franz Josef Jung (CDU) hatte gestern eine schier unlösbare Aufgabe. Er musste bei der Feierstunde zu Ehren des am Mittwoch getöteten Hauptfeldwebels Deutschlands Einsatz in Afghanistan erklären.

Es hatte den toten Soldaten zu würdigen, Freunde und Familie zu trösten und gleichzeitig seine Soldaten neu zu motivieren. Nach 27 Todesfällen und bald sieben Einsatzjahren wird es immer schwerer daran zu erinnern, dass das unwegsame Bergland kurz vor China Brutstätte eines Terrors war, der auch Deutschland bedrohte. Bis heute ist es nicht gelungen, Ansätze einer Zivilgesellschaft zu schaffen, die der »Islamischen Republik Afghanistan« und dem westlichen Sicherheitsbedürfnis entspricht. Das liegt nicht an den Soldaten. Vor allem: Die Arbeit der im Augenblick 3200 deutschen Männer und Frauen der Bundeswehr ist vielfach schwerer und riskanter, als Minister Jungs Bemühen um eine würdige Ansprache. Sie müssen keine Rede, sondern tagtäglich die Knochen hinhalten. Noch stehen die Soldaten zu ihrem Auftrag, mehr als die Deutschen daheim. Aber schon bald könnte auch ihr Engagement nachlassen. Erste Anzeichen für Nervosität und Irritationen gibt es längst.

Quelle: Westfalen-Blatt

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