Die Lausitzer Rundschau Cottbus zur schwarz-roten Kontroverse um die Atomkraft
Archivmeldung vom 04.03.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittMan kann nur hoffen, dass der Energiegipfel Anfang April tatsächlich Klarheit bringt, welche energiepolitische Konzeption die neue Regierung in den nächsten Jahren verfolgen will. Das ist bitter nötig, die andauernde schwarz-rote Kontroverse um die Atomkraft offenbart die Defizite in dieser wichtigen Frage deutlich.
Vor allem aber haben die Verbraucher, geplagt von ständig steigenden
Preisen, ein Anrecht darauf zu wissen, wie die Koalition langfristig
den Mix der Zukunft und die Energiesicherheit gestalten wird - und
wie sich das womöglich sogar auf ihren Geldbeutel auswirken könnte.
Wer glaubt, das Atomfass noch einmal aufmachen zu können, manövriert
sich und die Koalition gleich mit in die Sackgasse. Die SPD wird von
ihrer Position nicht abrücken, wie sie am Montag auf ihrem großen
Energiekongress noch einmal deutlich machen wird, wie ihre
Führungsfiguren immer wieder betonen. Warum sollten die Genossen
diesen Schritt auch gehen? Der Atomausstieg ist ein erheblicher
Erfolg der alten Regierung, die Bürger sind damit mehrheitlich
einverstanden. Solche Trümpfe gibt man ohne Not nicht aus der Hand.
Zumal der Ausstieg vom Ausstieg aus der Kernenergie energiepolitisch
überaus fragwürdig ist.
Die Debatte also fortzuführen, ist wenig hilfreich, weil sie nur
verstört und in energie-unsicheren Zeiten kaum Vertrauen schafft. Sie
gefährdet sogar die schwarz-rote Glaubwürdigkeit, denn der
Koalitionsvertrag bekennt sich eindeutig zum Ausstieg. Also Schluss
mit dem leidigen Atomgeplapper.
Quelle: Pressemitteilung Lausitzer Rundschau