Märkische Oderzeitung: zur wachsenden Zahl von Soldaten mit posttraumatischem Belastungsstörungen
Archivmeldung vom 25.09.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittPosttraumatische Belastungsstörungen - das ist ein Unwort für ein eigentlich normales menschliches Empfinden. Natürlich hinterlassen der Anblick zerfetzter Leichen, der Akt des Tötens intensive psychologische Eindrücke und Reaktionen.
Und die Zahl der davon betroffenen Soldaten wird wohl weiter zunehmen, nicht zuletzt wegen des robuster gewordenen Mandats, das nun auch Kampfhandlungen in Afghanistan ermöglicht. Es wäre an der Zeit, wenn das Verteidigungsministerium dieser Tatsache endlich Rechnung tragen würde, indem ausreichend Psychologen und Betreuer zur Verfügung gestellt werden - wenn die Hardthöhe schon nicht in der Lage oder willens ist, ihre Soldaten mit einer der Situation angemessenen Personalstärke und Ausrüstung in einen gefährlichen Einsatz, in einen Krieg zu schicken. Dieses Wort meidet man um jeden Preis, wie es scheint. Stattdessen nimmt man die Zermürbung der Truppe in Kauf, trägt einen eigenen Teil dazu bei. Es ist skandalös, dass sich in der Militärführung niemand über diese Zustände öffentlich zu empören wagt, man die Soldaten im Stich lässt.
Quelle: Märkische Oderzeitung