Stuttgarter Nachrichten: zu: Gerhard Schröder
Archivmeldung vom 20.03.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittGrundsätzlich muss es natürlich auch einem Regierungschef im Ruhestand erlaubt sein, sein Wissen und seine Talente in persönlichen Gewinn umzumünzen. Doch Gasprom ist die falsche Adresse.
Hier hätte Gerhard Schröder ablehnen müssen. Niemand
behauptet, er habe schon als Kanzler an seinen persönlichen Vorteil
gedacht, als er das Großprojekt in Angriff nahm. Doch Politiker mit
Gespür meiden eben auch den Verdacht. FDP-Chef Guido Westerwelle hat
nichts anderes behauptet. Ihm jetzt deswegen mit Klage zu drohen ist
geradezu aberwitzig. Nein, wenn Spott und Schelte über dem Altkanzler
niederprasseln, so hat er sich das selbst zuzuschreiben. Wenn es
immer nur darauf ankommt, dass der Rubel rollt, und alle politischen
Versprechen aus Wahlkampftagen nichts mehr wert sind, weil das
Kanzleramt nicht mehr zur Verfügung steht, dann darf man sich über
Kritik nicht wundern. Auch das gehört zur Demokratie.
Quelle: Pressemitteilung Stuttgarter Nachrichten