Lausitzer Rundschau: zu: Bombenfunde in Deutschland haben Terror-Hintergrund
Archivmeldung vom 19.08.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Vorstellung, der Terror sei auf Gruppen beschränkt, die quasi direkt von Bin Laden instruiert und auf Todesreise geschickt würden, ist überholt. Unscheinbare Migrantenkinder Britanniens zündeten die Bomben in der Londoner U-Bahn und versuchten, Flugzeuge gleich im Dutzend zu sprengen.
Der
Terrorismus hat sich verselbstständigt - er ist für Desperados,
Gruppen und Sekten jeden Ursprungs, ob islamistisch oder nicht, seit
dem 11. September 2001 zu einer als völlig legitim betrachteten
Ausdrucksform ihrer kruden Ideen geworden. Zur Umsetzung reichen ein
Chemiebaukasten oder eine Anleitung aus dem Internet. Auch ohne die
neuen Erkenntnisse über die Bomben von Dortmund und Koblenz, die
tatsächlich in den Zügen explodieren sollten, kann man es als
Gewissheit betrachten: Die Gefahr terroristischer Anschläge ist nicht
auf "Krieg führende" Staaten wie die USA und Großbritannien
beschränkt. Ziel kann alles und jeder sein, immer und überall. In der
Regionalbahn oder beim Urlaub auf Djerba. Der neue Terrorismus
sprengt jede Möglichkeit, ihn politisch zu kalkulieren. Es gibt -
auch für Deutschland - keine Dividende für Zurückhaltung. Die Motive
des Terrorismus wechseln, seine Ziele heißen: globale Aufmerksamkeit,
Zeichen setzen, ins Paradies kommen. Nur seine Methode ist immer
gleich: Massenmord, egal an wem. Jeder ist gefordert, aufmerksam zu
sein. So aufmerksam wie kurz vor einem großen Anschlag.
Quelle: Pressemitteilung Lausitzer Rundschau