Neue Westfälische: Fruchtbarkeit ohne Arbeitsplatz
Archivmeldung vom 19.05.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittVielleicht hat er etwas ganz Differenziertes gemeint, aber gesagt hat Ulrich Blum, der Präsident des Instituts für Wirtschaftsforschung, ziemlich Schlichtes: Wer arbeitslos wird, sollte nicht Jammern, sondern Kinder kriegen.
Nun ist es sicher im Sinne späterer Rentner, wenn sich die Zahl der künftig Erwerbstätigen erhöht. Auf der anderen Seite braucht es schon ein gehöriges Maß an Gottvertrauen, ausgerechnet bei knapper werdenden eigenen Mitteln, an teuren Familienzuwachs zu denken. Der gebärfähige Partner soll durch vom Staat garantierte Sicherheit motiviert werden, dem Kinderwunsch in der Krise auch Taten folgen zu lassen. Besserer Kündigungsschutz zum Beispiel für den männlichen Teil der Beziehung, damit wenigstens er seinen Arbeitsplatz behält. Präsident Blum hat sich sicherlich was Gutes dabei gedacht. Wir brauchen mehr Kinder, und wer gerade keine Beschäftigung hat, kann sich doch zeitlich gut passend für den Nachwuchs engagieren. Und irgendwie trägt der Staat das Seine dazu bei, dass der Kinderwunsch erfüllbar wird. Klingen tut das Ganze aber nach: Seid arbeitslos und mehret Euch! Man sollte den Wunsch nach Kindern vielleicht doch nicht von bestimmten Bedingungen abhängig machen. Und das gilt für Beides, weder von ausreichend Geld, noch von zu wenig Arbeit.
Quelle: Neue Westfälische