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Klima­wahn und Umwelt­heu­chelei: Greta und wie sich die Wissen­schaft infantilisiert

Archivmeldung vom 13.11.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.11.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić

Peter Haisenko schrieb den folgenden Kommentar: "Wer würde sich auf die “Exper­tise” puber­tie­render Jugend­li­cher verlassen wollen, insbe­son­dere dann, wenn es um exis­ten­zi­elle Themen geht? Warum also wird Greta zu Klima­kon­fe­renzen einge­laden und darf dann dort auch noch Reden halten? Ist das nicht eine Bank­rott­erklä­rung der Wissenschaft? Wenn Sie krank sind, würden Sie dann lieber Rat bei einem erfah­renen Medi­ziner suchen oder einen bevor­zugen, der frisch von der Uni kommt? Oder gar einen Student, der noch nicht einmal sein erstes Semester absol­viert hat?"

Haisenko weiter: "Gerade in der Medizin haben sich Regeln etabliert, dass kompli­zierte Opera­tionen nur noch von Chir­urgen durch­ge­führt werden sollen, die bei einem Mindestmaß von diesen Opera­tionen schon ausrei­chend Erfah­rungen gesam­melt haben. Würden Sie ihre jugend­li­chen Kinder um Rat fragen, wie Sie Ihr Geld anlegen sollen oder wofür es ausge­geben werden soll? Der Beispiele könnten viele genannt werden und jedesmal wäre die Antwort eindeutig: Für einen Ratschlag bevor­zugt man Ratgeber, die aufgrund ihrer Bildung und Erfah­rung Vertrauen verdienen. Geht es ums Klima, ist das offen­sicht­lich anders.

Erin­nern wir uns doch mal an unsere eigene Jugend und auch die folgenden “Lehr­jahre”. Wer von uns könnte retro­spektiv behaupten, er wäre im Alter unter dreißig reif genug gewesen, quali­fi­zierte Anwei­sungen zu geben, die über die Zukunft der Mensch­heit bestimmen werden? In den 1960-er und 1970-er Jahren haben wir im Gymna­sium gelernt, dass das Öl in 30 Jahren verbraucht sein wird; dass dann keines mehr geför­dert werden kann. Ja, die Atom­kraft war die Lösung für dieses elemen­tare Problem und logisch, wir waren glühende Anhänger der Atom­kraft. Die konnte uns die Zukunfts­angst nehmen, die uns fälsch­li­cher­weise von den Lehr­kräften einge­trich­tert worden ist.

Quali­fi­ziertes Agieren erfor­dert Wissen und Erfahrung

Hätte man nicht auf Wissen­schaftler aus Russ­land gehört, die schon in den 1950-er Jahren eine ganz andere Theorie zur Entste­hung von Erdöl propa­giert haben, hätte man nicht an neuen Orten nach Öl gebohrt und auch keines mehr gefunden. Denn wenn das Öl tatsäch­lich zur Neige gegangen wäre, wäre auch niemand auf die Idee gekommen, die Kern­kraft auch nur in Zweifel zu ziehen. Ohne die wäre es einfach nicht gegangen. Die Realität ist aber ganz anders verlaufen. Immer neue Lager­stätten wurden entdeckt und das Öl fließt immer noch und immer mehr. So musste auch die Lehr­mei­nung an Schulen korri­giert werden und plötz­lich waren die Lehrer “grün” und gegen Kern­kraft. Etwa von den 1980-er Jahren an wurde den Schü­lern vermit­telt, dass die Höllen­meiler abge­schaltet werden müssten. Sofort und unwie­der­bring­lich. Und jetzt? Oh Wunder, manche Klima­hys­te­riker fordern plötz­lich eine Renais­sance der Kern­kraft – wegen des Klimas. In Deutsch­land aller­dings noch sehr verhalten.

Diese Beispiele machen eines deut­lich: Wissen­schaft muss sich ständig hinter­fragen. Genau das ist es, was dereinst an den Unis gelehrt worden ist. Je mehr Erfah­rung man in seinem Leben gesam­melt hat, desto klarer wird die Erkenntnis, wie viele Dogmen von den “aller­meisten Wissen­schaft­lern” vehe­ment vertreten wurden, die sich dann als falsch erwiesen haben. Zu oft hat sich heraus­ge­stellt, dass gerade die geschmähten “Quer­denker” richtig lagen, zumin­dest rich­tiger als die Vertreter der “Mehr­heits­mei­nung”. Ach ja, die Erde ist keine Scheibe.…

Aber hätten wir das als junge Menschen erkennen können? Wären wir in der Lage gewesen, uns einen eigenen quali­fi­zierten Stand­punkt zu erar­beiten, der von dem abweicht, was die postu­lierte “Mehr­heit aller seriösen Wissen­schaftler” als die unum­stöß­liche Wahr­heit darstellt? Ja, wären wir in der Lage gewesen, die Thesen über­zeu­gend zu vertreten und zu begründen, die uns gelehrt worden sind? Hätten wir einer Diskus­sion stand­halten können, gegen eine gut begrün­dete abwei­chende These? Nein, wir hätten nur wie ein Plat­ten­spieler immer die glei­chen “Argu­mente” anführen können, die wir “gelernt” haben, ohne eigene und viel­leicht neue Argu­mente ins Feld zu führen.

Post­pu­ber­tie­rende Mädchen sagen den Wissen­schaft­lern, was zu tun ist

Als Flug­ka­pitän mit dann bereits 10.000 Stunden Erfah­rung habe ich öfter erlebt, dass ein junger Copilot über­for­dert war von der Situa­tion und damit, wie ich diese behan­delt und zum Erfolg geführt habe. Manch einer von diesen hat anschlie­ßend bekannt, dass er mit meinem Vorgehen nicht einver­standen war, die Situa­tion anders einge­schätzt hatte als ich, jetzt aber gelernt hat, wie man mit dieser Situa­tion umgehen kann, eben wenn man über genü­gend Erfah­rung und die zuge­hö­rigen Fähig­keiten verfügt. Sie selbst verfügten anschlie­ßend über mehr Erfah­rung und auch Wissen. Wohl­ge­merkt, handelt es bei diesen jungen Piloten um Personal, das solide ausge­bildet ist in einer Weise, die sie befä­higt, selbst ein Flug­zeug zu führen, aber es mangelte eben an Erfah­rung. Genau deswegen muss ein Pilot ein Minimum an Flug­stunden, ange­sam­melt haben, bevor er sich als Kapitän in Allein­ver­ant­wor­tung quali­fi­zieren darf. Um es hier klar zu sagen: Hätte der uner­fah­rene Copilot das Kommando gehabt, wären diese Flüge nicht pünkt­lich gelandet an dem Ort, für den sie vorge­sehen waren.

Es hat einfach gute Gründe, warum ältere, also erfah­rene Arbeit­nehmer und Beamte besser bezahlt werden. Erfah­rung und ange­sam­meltes Wissen ist eben nur zu ersetzen durch Erfah­rung und ange­sam­meltes Wissen. Auch deswegen gibt es Gesellen und Meister. Und jetzt sehen wir uns an, was die “über­wie­gende Mehr­zahl” der Wissen­schaftler tut, die sich als Experten in Klima und Corona gerieren. Sie holen sich die post­pu­ber­tie­rende Greta und lassen sich von einer 16-Jährigen, jetzt 18-Jährigen, ihre Prognosen “bestä­tigen”. Schnell kommen andere Jugend­liche dazu, die gerade mal das Abitur geschafft haben, wenn über­haupt. Die werden uns als Vorbilder präsen­tiert, erhalten breiten Raum in den Medien und niemand fordert sie auf, ihre Anliegen doch mal mit eigenen Worten vorzu­stellen. Die plap­pern munter das nach, was sie von ihren Vorbe­tern aufge­schnappt haben, ohne es auch nur hinter­fragen zu können. Ist denn bei denen eine einzige dabei – ja, es sind vor allem Mädchen – die auch nur eine Ahnung hat von Meteo­ro­logie oder Ther­mo­dy­namik? Oder gar der Wirkung von CO2 in der Atmo­sphäre? Muss man auch nicht, wenn man nur wie ein Plat­ten­spieler das wieder­holt, was man gerade als “in” erkannt haben will.

Mangelnder Sach­ver­stand wird durch externe “Berater” kompensiert

Welches Niveau müssen “Wissen­schaftler” haben, die sich als Zeugen und Verstärker nicht einmal halb­ge­bil­dete Jugend­liche aussu­chen, um ihre kruden Thesen in die Welt zu tragen? Dasselbe gilt natür­lich für Poli­tiker, aber wer von denen verfügt schon über passendes Fach­wissen. Das merkt man auch daran, dass zig Millionen ausge­geben werden für “Berater”, obwohl man doch annehmen sollte, dass Minister selbst über so viel Sach­ver­stand verfügen, dass sie allein­ver­ant­wort­lich mit ihren Staats­se­kre­tären ihren Fach­be­reich führen können sollten. Das gilt im Übrigen auch für Manager und Vorstände, die so zurecht als “Nieten in Nadel­streifen” iden­ti­fi­ziert worden sind.

Um noch kurz bei Poli­ti­kern zu bleiben, werfen wir einen Blick auf Frau Baer­bock. Auch die hat keinerlei Fach­kennt­nisse erworben, die sie quali­fi­zieren können, kompe­tent über Klima oder Energie auch nur zu reden. Wen wundert es da, wenn sie von “Kobolden” für Akkus spricht und Energie im Netz spei­chern will? Da hilft ein abge­bro­chenes Studium der Poli­to­logie einfach gar nichts. Aber das reicht aus zu erkennen, wie und wen man nach vorne stellen muss, um seine Ideo­logie zu verbreiten. Bei Barbock sehe ich noch ein, dass sie die FfF-Jung­spunde toll findet, denn die könnten tatsäch­lich noch mehr Ahnung vom Thema haben als sie selbst. Aber gestan­dene Wissenschaftler?

Wer Greta hofiert, hat seine eigene Kompe­tenz schon aufgegeben

Wer in welchem Bereich auch immer fordert, man müsse die Stimmen von Jugend­li­chen oder Kindern mehr in die Entschei­dungs­fin­dung einbe­ziehen, sie mit 16 wählen lassen, der ist entweder noch nie erwachsen geworden oder wünscht sich Hilfe von denje­nigen, die er leicht mani­pu­lieren kann. Eben weil er weiß, dass diese gar nicht in der Lage sind, aus eigenem Wissen und Erfah­rung einen eigenen fundierten Stand­punkt zu haben.

Wer also eine Greta und ihre Jünger einlädt, auf großen Konfe­renzen zu spre­chen, ihnen applau­diert, der infan­ti­li­siert sich selbst, verleugnet seine eigene Ausbil­dung oder hat diese nur auf dem Papier bestä­tigt bekommen. Oder er betreibt brutale Propa­ganda, indem er diese infan­tilen Nach­plap­perer über­höht und so mißbraucht. Jeder ernst­hafte Wissen­schaftler sollte sich zu Tode schämen, wenn er sich zur Unter­maue­rung seiner Thesen unge­bil­dete Jugend­liche zur Hilfe nimmt. Wer das tut, wer Greta hofiert, der hat seine eigene Kompe­tenz schon aufge­geben. Er hat sich und seinen Berufs­stand infan­ti­li­siert und jeder wissen­schaft­li­chen Glaub­wür­dig­keit beraubt. Solche “Wissen­schaftler” sind besten­falls noch als Kinder­gärtner zu gebrau­chen. Da bewegen sie sich dann wenigsten in einem Umfeld, das ihrem Niveau entspricht und ihren kruden Thesen bedin­gungslos folgt. Unwi­der­spro­chen, denn quali­fi­ziertem Wider­spruch können sie nicht standhalten."

Zum Autor: Peter Haisenko ist Schrift­steller, Inhaber des : Peter Haisenko ist Schrift­steller, Inhaber des Ander­welt-Verlages und Heraus­geber von AnderweltOnline.com

Quelle: Unser Mitteleuropa von Peter Haisenko

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