Westfalenpost: Protzige Inszenierung Iran gibt britische Gefangene frei
Archivmeldung vom 05.04.2007
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.04.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Iran gibt 15 britische Marineangehörige frei. Das ist - glücklicherweise und nüchtern betrachtet - die Entschärfung einer Lage mit hoher politischer Sprengkraft. Nicht Waffen haben das Ende einer schweren Krise bewirkt, sondern Diplomatie. Wirklich?
Sicher ist als wohltuend zu verzeichnen, dass die Briten einen
kühlen Kopf bewahrt haben. Womit aber hätten sie denn wirklich
auftrumpfen können? Die Fäden hält schließlich Mahmud Ahmadinedschad
in der Hand. Und Irans Präsident weiß sie wahrlich zu nutzen. Die
protzige Inszenierung der Freilassungs-Bekanntgabe, die schwülstigen
Begleitworte, die demonstrativ herablassende Großmut - wie übelstes
Schmierentheater eben.
Aber propagandistisch auch äußerst wirksam. Genau darauf kommt es
Ahmadinedschad an, nämlich sich und sein Land als rechtschaffen,
wohlmeinend und ehrlich zu präsentieren, während denen, die Druck auf
den Iran ausüben, allein die Rolle des Aggressors zukommt.
Quelle: Pressemitteilung Westfalenpost